Was führte zur Gründung von Selma Records? Dazu mal drei Momentaufnahmen:
- Zwei Künstler, beide sehr unterschiedlich von Stil und Laufbahn, doch beide bereits mit Erfolgen in ihrem Metier, beide ambitioniert und mit großem Potential. Beide stehen vor einer Album-Veröffentlichung und wollen jetzt auf eigene Faust releasen: Pressung beauftragen, Abo bei einem Streamingdienst-Aggregator abschließen und dann die vielen Kontakte nutzen, die man hat – Social Media bespielen und die Tonträger per privatem Mailorder unters Volk bringen. Keiner von beiden hat wirklich Lust auf was Trockenes und die GEMA-Bürokratie. Beide finden die Idee, dass ihr Studio-Buddy einfach ein neues Label aufziehen könnte, ziemlich gut.
- Der Studio-Buddy, der nicht möchte, dass seine Künstlerfreunde schließlich bei einem anonymen, nicht durchschaubaren Vertrieb landen. Sie sollen nicht da landen, wo ihre stilistischen Eigenheiten und Ziele nicht so ernst genommen werden, wie es für sie nötig ist, um sich in ihrer Profession gesund weiterzuentwickeln.
- Eine Erkenntnis: Musikalische Partnerschaft basiert auf Vertrauen und geht irgendwie nicht ohne Freundschaft, in der man sich gegenseitig offen beschreiben kann, welche Wünsche man selber hat, und auch, welche Potentiale man in seinem Gegenüber erkennt.
… und der schöne Name dieses Labels, der ist einem der besonderen sanften Wesen gewidmet, die einst über die Erde wandelten: Hier ist Selma.